Kompetenzzentrum und Begegnungsort; Bewegung und Begegnung an der via regia; Ausstellungen, Tagungen, Lesungen und Konzerte

Das Wohnhaus Große Kirchgasse 1 war in einem desolaten baulichen Zustand. Zudem kam, das die Quartierlage durch die vorhandenen Stadtstrukturen sehr beengt ist, was eine Überführung in den freien Wohnungsmarkt schwer ermöglicht. Der bereits von außen sichtbare Verfall der Bausubstanz zog sich im Inneren fort. Zerstörte Deckenbalken und ein vollständig zerstörtes Dachtragwerk waren das Ergebnis des jahrelangen Leerstandes. Eine Variantenuntersuchung schlug den Bogen von Abriss und Neugestaltung des freien Raumes bis hin zur Nutzung im kulturellen Rahmen. Kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen sollten das Haus mit Leben füllen. Ausstellungen, Konzert- und Buchabende aber auch Tagungen sollten das erklärte Ziel werden. Der Bau sah den Abbruch sämtlicher raumbildender Trennwände und Decken im gesamten Gebäudeinneren vor. Das Haus sollte lediglich eine Hülle bilden. Für die Sicherstellung der notwendigen Nebenfunktionen wurde eine „Funktionsbox“ in den Giebel gehängt. Ein Kubus im Kubus, ein Raum im Raum oder die scheinbare Ausnutzung der Schwerkraft. Die Funktionsbox kann über eine Stahlwangentreppe erreicht werden. Sie bietet dem Personal oder dem „Künstler, Interpreten oder Buchautor“ die Möglichkeit, sich für seinen Auftritt vorzubereiten. Der Veranstaltungsraum bietet dem Nutzer 180 m² freie Fläche.

Bildnachweis
Die Bilder wurden tlw. vom Sächsischen Migrationszentrum zur Verfügung gestellt.

Die Umsetzung war eine bauliche Herausforderung. Allein die Sicherstellung der Stabilität der verbliebenen Wände barg ein hohes Risiko für alle Beteiligten. Im Gebäude wurden sieben Stahlbetonrahmen zur Gebäudeaussteifung und als Dachtraggrundlage eingebaut. Alle Außenwände wurden vom Putz befreit und neu belegt. Alle öffnungsschließenden Elemente wurden erneuert. Die alte Hauseingangstür wurde aufgearbeitet und wieder eingesetzt.