Das Gebäude Neißstraße 30 wurde an Stelle eines im Jahre 1525 weitgehend abgebrannten Vorgängerbaus an der Wende zum 17. Jahrhundert errichtet. Es war der zu seiner Zeit wohl größte barocke Baukomplex der Stadt Görlitz. Die vierflügelige Anlage war als so genanntes Durchhaus konzipiert und schloss die rückwärtigen Häuser „Am Handwerk“ mit in das Konzept ein. Im Jahr 1804 zog die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaft mit ihrer Bibliothek und ihren Sammlungen in das Haus ein. In den Gebäuden lagert heute ein Großteil des Städtischen Kunstbesitzes. Ab dem Jahr 2010 begannen umfassende Sanierungsarbeiten im Barockhaus und den angrenzenden Gebäuden Handwerk 1 und 2. Am 29. Juli 2011 konnte das sanierte Barockhaus wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Im Oktober des Jahres schloss sich 2. Bauabschnitt mit der Sanierung der Häuser Handwerk 1 und 2 an.

Der Museumskomplex besteht aus 3 einzelnen Gebäuden, Neißstraße 30 und Handwerk 1 und 2. Der Zugang erfolgt von der Neißstraße und vom Handwerk. Auf Grund des Konzeptes ist das Gebäude ein Bestandteil des Museums und somit sein größtes Ausstellungsstück. Die Umbaumaßnahmen erfolgen somit unter besonderer Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes. Barocke Raumfassungen werden erhalten und restauriert. Die vorhandenen Konstruktionen in der Neißstraße 30 und im Handwerk 2 sollen weitestgehend erhalten bleiben. Statische Maßnahmen beziehen sich auf den Austausch zerstörter Holz- oder Mauerwerksteile sowie den Einbau von zwei Aufzugsanlagen und zwei zusätzlichen notwendigen Treppenhäusern. Das Gebäude Handwerk 1 wird bis auf zwei tragende Innenwände vollständig entkernt. Die Decken und das Dach werden komplett erneuert. Das Gebäude erhält eine Aufstockung für eine Büroetage.